Beabsichtigte technologische Entwicklung von Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen im Rahmen des Netzwerkes

Beabsichtigte technologische Entwicklung von Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen im Rahmen des Netzwerkes

Netzwerktreffen iRock in Halle/Saale im Mai 2011 Netzwerktreffen iRock in Halle/Saale im Mai 2011Im Mittelpunkt der Netzwerkarbeit steht die koordinierte Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten (Kooperations- und Einzelprojekte) sowie Dienstleistungsprojekten für die Marktumsetzung innovativer Lösungen. Hierzu gibt es neben dem Handlungsfeld „Öffentlichkeitsarbeit / Vertrieb“ gegenwärtig zehn abgesteckte Innovationsfelder mit entsprechenden technischen und technologischen Ansatzpunkten (über 15 Innovationsideen bzw. -vorhaben), die vorwiegend in themenspezifizierten Arbeitsgruppen (mit übergreifenden Informationsaustausch bzw. Kommunikation im gesamten Netzwerk) und synergetisch umgesetzt werden. Dazu zählen exemplarisch folgende Entwicklungen.

mobiles System zum Umweltlärmmonitoring

Für den temporären Einsatz Großveranstaltungen, insbesondere Open-Air-Musikfestivals, können eine beachtliche Lärmquelle für die Umwelt darstellen. Neben der Beinträchtigung der Anwohner sind bei Veranstaltungen im ländlichen Bereich auch die Belange des Naturschutzes zu beachten (z.B. seltene Brutvögel). Die unterschiedlichen Interessen von Veranstaltern, Künstlern und Besuchern von Open-Air-Musikfestivals einerseits und die Belange des Umweltschutzes und der Zufriedenheit der Anwohner andererseits zu berücksichtigen und eine optimale Beschallung abzusichern, erfordert eine Lärmüberwachung und deren Rückwirkung auf die Veranstaltung in Echtzeit. Ziel der Produktentwicklung ist, die Schaffung eines modularen und portablen Umweltlärm-Messsystems für unkomplizierten temporären Einsatz, dass eine Echtzeitübertragung aller relevanten Messwerte (unter Nutzung des Internets) beinhaltet. Ein solches Messsystem soll zunächst als einsatzfähiger Prototyp geschaffen und in den Referenzfeldern unter Praxisbedingungen erprobt werden.

neues kompatibles „in ear – monitoring system“:

Ziel ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Systems, das auf die Lösung vielschichtiger Einzelprobleme zugeschnitten ist, bspw. durch den Einsatz (neuer) Mikrophonierungen (Außen- und Innenmikrophone), Zuschnitt auf individuelle Hörkurven, neues Tracking/Headtracking, Implementierung von Presets und Veränderungen in der Haptik. Das neue Produkt soll die Gesundheit des Künstlers schützen und durch die verbesserte Klangsteuerung ein hohes Klangerlebnis für den Zuschauer auf den Festivals ermöglichen.

funktionsintegrierte Wandsysteme für mobilen Wohnraum:

Ziel ist die Konzeption, Entwicklung und Fertigung von Wandelementen, welche sich durch Funktionsintegration mit einem essenziellen Mehrwert auszeichnen. Die aktuell am Markt verfügbaren mobilen Raumlösungen (Übernachtungs-, Verkaufs-, Lager- und Eventcontainer) für temporäre Bauten sind durch den Einsatz von „schweren“ Werkstoffen wie Stahl gekennzeichnet. Leichtbaukonzepte, wie z. B. durch den Einsatz von faserverstärkten Kunststoffen möglich, werden aktuell nicht verwendet, da die am Markt vorhandenen Systeme evolutionär aus dem Containerbau und somit dem Stahlbau hervorgegangen sind.

strömungsoptimierte mobiler Bühnen im Open-Air-Veranstaltungsbereich mit neuem konstruktiven/stofflichen Ansatz:

Im Open-Air-Veranstaltungsbereich werden vorrangig mobile Bühnen eingesetzt, die aus transportablen Bauelementen (Stützen, Fachwerkträgern, Podestsystemen, etc.) bestehen. Diese Konstruktionen werden dann mit einer Membran als Wetterschutz bespannt. Im Zuge der Überarbeitung und Europäisierung der Windlastnorm DIN 1055-4 und der Ausführungsvorschriften für fliegende Bauten (zurückgezogene DIN 4112, Einführung der DIN EN 13814) haben sich die Bemessungsgrundlagen für solche Konstruktionen insbesondere im Hinblick auf die Standsicherheit maßgeblich geändert. Es sind häufig höhere Belastungen aus kurzzeitig intensiver Windeinwirkung anzunehmen die dann eine höhere Ballastierung zur Folge haben. Die Produktentwicklung verfolgt drei Ziele in Bezug auf die Optimierung der Bühnenkonstruktionen: a) Verbesserung des Transportes und der Montage, b) Erhöhung der Betriebssicherheit und der Verfügbarkeit und c) Optimierung im Hinblick auf Ressourcen und Umwelt.

intelligentes Energiemanagement mit Anbieter-Verbraucher-Verknüpfung:

Veranstalter von Open-Air-Veranstaltungen können über das Medium „Funk“ für jeden einzelnen Nutzer (Verkaufsstände, Mieter der Wohncontainer, etc.…) den spezifischen Energieverbrauch abbilden sowie später in Rechnung stellen. Das System widerspricht jedoch den gesetzlichen Datenschutzbestimmungen, da über die Funkverbindungen eine Einsicht Fremder nicht ausgeschlossen werden kann. Ziel der Produktentwicklung ist die Entwicklung einer Verschlüsselungssoftware, die eine ungewünschte Einsichtnahme des spezifischen Energieverbrauchs der Nutzer durch Fremde (und dadurch mögliche Klagen / Widersprüche des Nutzers bei einer Weiterberechnung der Energiekosten) ausschließt.

(zertifiziertes) Softwarewerkzeug zur Steuerung der Veranstaltungsvorbereitung (Checklisten, Sensorik) im Kontext zur Versammlungsstättenverordnung:

Die Organisation, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von Open-Air-Musikfestivals ist ein komplexer Prozess mit hohem organisatorischen Aufwand und sowohl logistischen als auch sicherheitsrelevanten Risiken. Vorschriften der Versammlungsstättenverordnung, einschließlich regionaler Spezifik sind zu berücksichtigen und umzusetzen. Ziel ist die Entwicklung einer Software, die die Einhaltung der Vorschriften aus der Versammlungsstättenverordnung unterstützt, die Logistik optimiert, eine höhere Sicherheit gewährleistet sowie den organisatorischen Überblick erhöht bzw. den Aufwand für den Veranstalter reduziert.

Softwarelösungen im Schnittstellenbereich „Festival und Tourismus“:

Open-Air-Festivals sind überwiegend durch den Besuch überregional anreisender Festivalzuschauer gekennzeichnet. Das zeigten auch deutlich die Ergebnisse der iRock-Marktanalyse und einer iRock-Besucherbefragung auf dem Rockharzfestival 2011. In diesem Kontext werden insbesondere spezifische Angebote u. a. in den Bereichen Übernachtung, Sehenswürdigkeiten und Freizeitgestaltung außerhalb des Festivalgeländes nachgefragt. Ziel der Produktentwicklung ist, dafür eine entsprechende sowie verknüpfte Softwarelösung für die Festivalbesucher bereitzustellen, die diese unterschiedlichen Nachfragen komplex abdecken kann.

holographische Projektionen auf großen Bühnen im Open-Air-Bereich:

Interview im Rahmen der iRock-Pressekonferenz auf dem Rockharzfestival im Juli 2012 Interview im Rahmen der iRock-Pressekonferenz auf dem Rockharzfestival im Juli 2012In den letzten Jahren stieg in Künstlerkreisen zunehmend der Anteil jener Einnahmen, die auf der Grundlage von Livekonzerten und zunehmend auch Open-Air-Konzerten erzielt wurden. Diesbezüglich erhöhte sich die Zahl der Liveauftritte bzw. die Frequentierung einzelner Spielorte. Um das Interesse bei den Zuschauern zu festigen bzw. zu erhöhen und sich auch im Wettbewerb gegenüber anderen Künstlern hervorzuheben, sind ständig neue visuelle Veränderungen in den Bühnenshows von Künstlern permanent nachgefragt. Ziel der Produktentwicklung ist die Etablierung von hochwertigen 3D-Projektionen, die von den Besuchern ohne Hilfsmittel (Brillen), aus unterschiedlichen Positionen im Festivalgelände, auf großen Bühnen und wetterunabhängig (siehe Regen und Sturm sowie Sonneneinstrahlung) mit hohem Erlebniswert wahrgenommen werden können.

Überführung des Funktionsmusters „automatische Zapfsysteme für Schankanlagen“ in die Serie:

Der Schankbetrieb auf Open-Air-Musikfestivals ist ein sehr personalkostenintensiver Bereich. Insbesondere in den kurzen Pausenzeiten zwischen den einzelnen Bands gibt es hohe Nachfragen nach Getränken, die durch eine quantitative Personenzahl mit entsprechend hohen Fertigkeiten zu decken ist (eichstrichgenaues schnelles Zapfen). Hierzu wurde in den vergangenen Jahren von der VERUGA GmbH Osterode eine automatische Zapfanlage entwickelt sowie ein entsprechendes Funktionsmuster gebaut. Derzeit wird die Funktionsmusterlösung in einen konventionellen Schankwagen implementiert. Nach entsprechenden Tests im Sommer 2012 ist nun geplant, das Produkt in die Serie zu überführen.

Überführung des Funktionsmusters „Müllsaugmaschine“ in die Serie:

Hohe Anforderungen an die Festivalveranstalter werden im Bereich der Müllentsorgung gestellt. Durchschnittlich bis zu 5 kg Müll werden pro Besucher auf den Festivals (Infield-Fläche und Zeltplätze) hinterlassen. Die Entsorgung ist derzeit auf vielen Festivals nur mit einem hohen Einsatz an Hilfskräften und entsprechender Kosten sowie anspruchsvoller Logistik zu bewältigen. Die Event G. O. T. hat eigenständig eine Müllsaugmaschine entwickelt und erfolgreich auf dem „Summer Breeze Festival“ eingesetzt. Die Maschine (Heusammler) zeichnet sich durch eine große Saugkraft (bis zu halbvollen Bierfässern), Flächenauslegung, relativ hohen Geschwindigkeiten, umfassendes Speichervolumen und flexible Einsatzbarkeit (unwegsames Gelände) aus und wird bereits von umliegenden Eventveranstaltern nachgefragt. Ziel ist, das vorhandene Funktionsmuster in die Serie zu überführen.

Festivalbänder mit Transponder für Besucher/Mitarbeiter:

Derzeit wird analysiert, die Festivalbänder als Kommunikations- und bargeldloses Zahlungsmittel weiterzuentwickeln.

Das  Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt e. V. Die Kommunikations- und Informationsplattform des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)